…liegt auf dem Rücken von Pferden. An diesem alten, arabischen Sprichwort ist wirklich was dran. Heute möchte ich Euch von einem Shooting der besonderen Art, welches ich die Tage hatte, erzählen.

Meine gute Freundin Mareen arbeitet als Reitlehrerin und Betreuerin auf einem Campingplatz im Münstertal. Dort organisiert sie die Reitstunden und Ausritte der überwiegend jugendlichen Reitbegeisterten, sowie die Pflege der dortigen Pferde. Bei einem Besuch bei ihr sah ich, wie Mareen zusammen mit einer Frau neben einem Pferd herging und ein kleines Kind bäuchlinks auf dem Rücken des Pferdes lag. Nach kurzer Zeit erkannte ich, dass es sich bei dem Kind um einen schwer behinderten Jungen handelt, der sichtlich eine helle Freude an dem Geschaukel auf dem Rücken des Pferdes hatte. Mareen fragte mich, ob ich nicht zufällig ne Kamera dabei hätte. So war die Idee geboren: Wir machen ein kleines Shooting mit Lasse -so heisst der kleine 2-jährige Junge-. Gleichzeitig erfuhr ich, dass Lasse’s Mutter seit ihrem letzen Besuch auf dem Campingplatz regelmässig bei ihr zu Hause mit Lasse reiten geht und seine motorische Fähigkeit, sowie seine Entwicklung schlagartig zugenommen hat. Leider werden die Reitstunden nicht von der Krankenkasse übernommen und die Reitstunde, welche meist nur 20-30 Minuten dauerte auf Dauer ganz schön kostenintensiv wurde. So entschieden Mareen und ich, ein paar tolle Bilder von Lasse zu machen und welche mit der Bitte um Hilfe ins Internet zu stellen.

Gesagt, getan. Ein paar Tage später war ich mit meiner Kamera am Start und es sind richtig tolle Bilder entstanden, welche Euch nicht vorenthalten möchte. Es rührte mich zu Tränen, als ich die Freude des kleinen Lasse sah.

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Mareen stellte ein Bild ins Internet und bat um Mithilfe, damit es Lasse etwas besser geht und die Kosten für die Eltern etwas gesenkt werden können. Bis Dato wurde der Beitrag in Facebook 437 mal geteilt und es meldeten sich unzählige Leute mit Zuspruch und Unterstützung. Einige boten sogar ihr Pony an und wollten die Überführung dafür übernehmen. Aus der Nachbarschaft der Familie bietet einen Reittherapeutin 1x pro Woche eine kostenlose Stunde an, widerum eine Andere ist bereit eine weitere Stunde mit Lasse auf ihrem Pony zu verbringen. Insgesamt haben sich haben sich eine Vielzahl von guten Menschen gemeldet, die ihre Unterstützung angebieten. Hierfür möchte ich allen herzlichst danken.

Ein besonders großes Lob geht auch an Mareen, die ausserhalb ihrer Arbeit und sogar an ihren freien Tagen runter auf den Campinplatz fuhr, um sich dort um Lasse zu kümmern. Auch ihr Engagement mit dem Beitrag in Facebook zeugt von einem unendlich großen Herzen! Zugegeben: Das Lachen des kleinen Lasse zu erleben ist der größte Dank dafür.

Was mich an der Geschichte wirklich nachdenklich stimmt: Ich lese bei den meisten Fotografen immer nur von den vielen tollen Shootings und den tollen Modellen. Gerade die „großen“ Fotografen sprechen oft von einem „Social Day“ und machen dann irgendwas eher weniger Sinnvolles in ihren Blogs. Hauptsächlich nur darum, um weitere Follower zu bekommen. Warum macht Ihr nicht mal einen „Social Day“ auf diese Art und Weise? Fahrt raus irgendwo hin zu Menschen, die Hilfe brauchen. Nutzt Eure Fähigkeiten, erfreut deren Herz und tut damit etwas Gutes! Es kostet meistens nur ein wenig Zeit und die Überwindung, etwas Gutes zu tun. Was zurück kommt, ist unaussprechlich großartig!! Ich würde mir wünschen, dass viel mehr Menschen einfach mal ihre Gabe -egal in welcher Form- nutzen und etwas positives damit tun! Macht doch mal was für behinderte, oder schlecht situierte Menschen! Davon lese ich bei Euch leider nichts!